Polish Open 2018 in Bielsko-Biala

4 Starter der Karate Academy Hamburg reisten nach Bielsko-Biala in Schlesien um dort bei der Polish Open 2018 teilzunehmen. Diese Veranstaltung gehört mit 2300 Nennungen sicherlich zu den größten Turnieren Europas.

Unsere 4 Starter nahmen alle am Sonntag in den Schüler- und Jugendklassen teil, so dass ein Ausflug in die wunderschöne Stadt Krakau am Samstag mit in das aufregende Karatewochenende eingebaut wurde.

Die An- und Abreise erfolgten über den Flughafen in Kattowice, der von Hamburg aus direkt angeflogen wird.

Die Polish Open ist im Nachwuchsbereich sehr gut besucht. Allerdings ist das Niveau in Kumite viel höher als in Kata. Benni, der in Kata Einzel U14 startete wurde, nachdem er die 1. Runde mühelos mit 5:0 gewann, in der 2. Runde mit 2:3 raus geschiedst. Das war sehr ärgerlich , da die Kanku Sho von ihm einwandfrei war und deutlich besser als die Kata seines Gegners. Wir vermuten hier irgendwelche für uns undurchsichtigen Seilschaften, die zu diesem Bewertungsergebnis führten. Leider frustrierend für uns und für Benni, da er die Woche zuvor beim Banzai Cup ebenfalls denkbar knapp mit 2:3 in der zweiten Runde raus geschiedst wurde. Nichtsdestotrotz bleiben wir dran und Benni trainiert hart, konsequent und zielorientiert weiter.

Damien, der sich derzeit ebenfalls in einer intensiven Trainingsphase befindet, startete bei den Schülern U12 in Kata. Auch er verlor seine 2. Begegnung knapp mit 2:3. Hier hätte ich auch eher Damien als Sieger gesehen… Überraschenderweise schafft sein Gegner den Einzug ins Finale und Damien bekommt eine 2. Chance in der Trostrunde. Diesmal entscheiden die KR mit 3:2 für Damiens Kanku Sho gegen eine starke Empi seines Gegners. Damit ist Damien für das kleine Finale qualifiziert. Hier gibt Damien nochmal alles und gewinnt auch hier denkbar knapp mit 3:2 gegen seinen slowakischen Gegner und holt verdient die Bronzemedaille!

Aicha und Jahan gehen im Kumite an den Start. Als erstes startet Aicha bei den Schülerinnen U14 -50Kg. Sie hat in der ersten Runde ein Freilos. In der zweiten Runde kämpft sie konzentriert und wach und gewinnt den Kampf gegen ihre polnische Gegnerin. In der nächsten Runde kämpft sie erstmals gegen eine Weißrussin. Sie punktet mit sauberen Tsuki Techniken und gewinnt diesen Kampf ebenfalls. Im Viertelfinale geht sie wieder motiviert und konzentriert an den Start und entscheidet den Kampf mit 3:0 für sich. Aicha hat sich hiermit für das Halbfinale qualifiziert. Die Weißrussin Kseniya Dronchanka vom Gomel Team muss jetzt besiegt werden um ins Finale einzuziehen. Kseniya zeigte in ihren Vorkämpfen Dominanz durch gute Fußtechniken mit denen sie viele Punkte holte. Nach einer Minute Kampfzeit holt Aicha den ersten Punkt und hat den Senshu Vorteil in der Tasche. Jetzt muss sie den Vorsprung halten, was ihr leider nicht gelingt. Ca 30 Sekunden vor Ende punktet ihre Gegnerin mit einem gut platzierten Chudan Mawashi und geht 2:1 in Führung. Aicha muss ausgleichen und arbeitet sich vor. Kurz vor Ende des Kampfes kommt es im Kampfgeschehen bei einer schnellen Aktion dazu, dass Aichas Gegnerin mit Mawashi Geri punktet, gleichzeitig aber einen harten chudan tsuki kassiert. Der Kick wird bewertet, während die Gegnerin Mühe hat aufrecht zu stehen. Leider verliert somit Aicha das Halbfinale. Nachdem die Trostrunde ausgekämpft wurde, kämpft Aicha gegen die Weißrussin Ulyana Markava um Platz 3. Es ist ein intensiver Kampf. Beim Stand von 1:1 (Senshu Vorteil für Aichas Gegnerin) wird Aicha hart im Gesicht getroffen. Der Kampf wird unterbrochen und die Mediziner checken ihre Nase. Die Tränen werden weg gewischt und Aicha geht wieder auf die Matte. Es sind noch 5 Sekunden bis Kampfende und Aicha braucht noch einen Punkt. Sie greift nach Hajime sofort an und läuft voll in den Yoko Geri Konter der Gegnerin. Auch diese Technik ist richtig hart. Aicha bleibt aber aufrecht. Die Gegnerin bekommt Hansoku Chui. Die Kampfzeit ist um und Aicha verliert diesen Kampf. Aicha, die an diesem Tag 12 wird, hat an ihrem Geburtstag großartig gefightet. Herzlichen Glückwunsch zum 5. Platz an deinem B-Day, Aicha!!!

Jahan wartete lange auf seinen Start. Die Kategorie U12 -40 Kg männlich war unglaublich gut besetzt. Ich habe bisher noch nie so ein starkes Teilnehmerfeld beim Karatenachwuchs gesehen. Dies betrifft sowohl Qualität als auch Quantität. Jahan hatte ebenfalls ein Freilos, musste dann aber gegen den Weißrussen Ilya Nasenisa ran, der zuvor seinen polnischen Gegner ziemlich professionell besiegt hatte. Der Kampf begann sofort stürmisch. Ilya kommt aus dem nichts direkt nach vorne und überrascht Jani. Hierfür wird er ermahnt. Janis Gegner kämpft schnell und aggressiv weiter und Jahan findet hierauf keine Antwort. Jahans Gegner verliert in der nächsten Runde gegen einen ebenfalls stark kämpfenden Jungen aus der Ukraine, so dass es keine Trostrunde für Jahan an diesem Tag gibt.

Als Fazit ziehen wir, dass diese Karateveranstaltung “hochkaratig” im Bereich Kumite-Nachwuchs ist und eine Teilnahme für die Vorbereitung auf nationale Meisterschaften hier sehr lohnt. Für den Bereich Kata können wir dies nicht sagen, hier ist die Entwicklung nicht mit der in den Kumiteklassen vergleichbar. Die Kampfrichterleistungen im Bereich Kumite waren gut. Im Bereich Kata ausreichend. Eine gute Organisation und ein würdiger Rahmen in einer großen Halle sprechen für die Empfehlung der Polish Open für Kumiteathleten. Der Osten ist hier zahlreich vertreten und man merkt, dass sie das Niveau in Zukunft bestimmen wollen.

Samad Azadi